Nur ein Wandel bringt Lösungen



Man muss die Dinge immer vom Anfang her betrachten. Dieser Satz kommt nicht von mir, beschreibt aber was unbedingt nötig ist, um einen Weg aus den Problemen, in denen der deutsche Golfsport zurzeit steckt, zu finden, sodass es wieder aufwärts geht.
Die Frage heißt ganz klar, wo kommen wir her und wo wollen wir hin.
Um die Entwicklung des Golfsports in Deutschland zu analysieren muss man bis in die 70er Jahre zurückblicken.
In den Jahrzehnten vorher lag der Golfsport im Dornröschenschlaf. Mit dem Wirtschaftswunder kamen größere Schichten zu mehr Einkommen und mit dem Geld mussten Statussymbole angeschafft werden. Neben Mercedesstern und Auslandsreisen musste es auch eine Mitgliedschaft im Golfclub sein. Gutsituierte trafen sich mit Gleichgestellten im Club. Es war ein Muss dazu zugehören.
Von 85 bis in die 90er Jahre wurde die Möglichkeit öffentliches Golf im DGV und in Deutschland zu etablieren verpasst. Man achtete im DGV auf die erklärte Meinungsführerschaft und dass sich keine Verbände neben dem DGV bilden würden.
1992 etablierte das Präsidium gegen den Willen einer großen DGV-Mitgliedergemeinschaft die VcG. War das Geschäftssinn des Präsidenten? Später wurde es „Monopoly-Geld“ für die Entscheider in Wiesbaden.
Die VcG trat mit der Zeit immer mehr als Konkurrenz gegen die Golfclubs auf und die Werbeaussage „bezahle nur wenn du spielst“ brachte eine ganze neue Einstiegsmöglichkeit für den Golfsport und clevere DGV-Ausweishändler ins Geschäft.
Der Golfsport wurde immer billiger und brachte C-Lagen-Golfanlagen in finanzielle Schwierigkeiten, die dann den Weg des Verkaufs von Fernmitgliedschaften für kleines Geld einschlagen. Die Entscheider in Wiesbaden ließen alles geschehen und erklärten es mit der Aussage „das ist der Markt“.
Alle Handlungen des Präsidiums bezüglich Spitzensports waren auf Platzierungen bei Amateureuropa- Weltmeisterschaften ausgerichtet. Frau Thannhäusers Ermahnung  bei einer Jahreshauptversammlung vor etwa 30 Jahren „wir müssen uns über Spitzensport besser darstellen“ wurde überhört. Profigolf wurde abgelehnt, man lebte im DGV auf einer Insel und glaubte die „Schlaraffenland-Zustände“ würden immer so anhalten.
Seit 15 Jahren ist das Image des Golfsports negativ belastet. In Spielfilmen ist der Mörder nicht mehr der Gärtner, sondern oft ein Golfspieler, der in seinem Umfeld dekadent dargestellt wird. Die Werbung mach sich über Golfspieler lustig.
Das alles ist an Zahlen abzulesen. Zahlen, die vom Präsidium in Umlauf gebracht wurden, besagen, dass es 600.000 „non-member Golfer“ gibt (Personen ohne eine DGV-Mitgliedschaft mit Golf-Schlägern im Keller), 150.000 Golfer mit einem „100-Euro-DGV-Ausweis“ und nur noch 400.000 Clubmitglieder, die einen vollen Beitrag bezahlen.
In dieser Situation beschuldigt das Präsidium die „Golfanlagen-Besitzer“, sie hätten zu viele Golfplätze gebaut, jeder einzelne Golfclub ist für das Image des Golfsports verantwortlich, unsere Clubs seien größten Teils schlecht gemanagt und wir alle sollen größeren Augenmerk auf clubfreies Golf, heißt Greenfeeeinnahmen, lenken. Trotz vieler Gespräche und Abstimmungsniederlagen, die in der Golfpresse als Klatsche bezeichnet wurden, bleibt der Präsident im Internet-Interview und in DGV-Infobriefen bei seiner Linie.
Ganz nüchtern betrachtet, man hat die Möglichkeit des Deutschen Golfsports abgewirtschaftet.
Man kann nicht mit Geld umgehen, die DGV-Zentrale ist überpersonalisiert und die Kosten dafür sind aus dem Ruder gelaufen. Das „Pflegen“ überregionaler Medien hat man vergessen, Spitzensport ist bei dem ganzen Aufwand nicht geleistet worden und das hat somit Auswirkungen auf das Image des Golfsports. Golf ja, Sport hingegen findet jedoch leider nicht statt.
Das Hauptthema ist, warum schützt das Präsidium nicht die Golfclubs und lässt die VcG als aggressiven Konkurrenten auftreten, die Ausweishändler mit eingeschlossen. Angestrebte Lösungen der AG 3 in Frankfurt wurden ignoriert und der Präsident schreibt: wir werden weiter an clubfreiem Golf arbeiten.
So kann es nicht weiter gehen, denn die Statistiken sind bei null, das Image des Golfsports ist in den Köpfen der Bürger negativ belegt und in Wiesbaden bei den Entscheidern heißt es, weiter so wie bisher.
Mit dem jetzigen Präsidium wird es keine Veränderungen geben.
Es gibt Kandidaten, die gegen die noch im Amt stehenden Personen bei der nächsten Jahreshauptversammlung antreten wollen. Wir Mitglieder entscheiden am 11. April bei der Jahreshauptversammlung, wie es weiter gehen soll.
Weiter so ist keine Lösung. Es muss eine DGV-Mitglieder-Demokratie geben und wir Betroffenen müssen den Mut aufbringen neue Möglichkeiten zu suchen, denn es geht um unsere Zukunft.

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