Aufrechnung und Wahlkampf für die DGV-Mitglieder-Demokratie

Die Mehrheit der DGV-Mitglieder will kein von oben verordnetes Programm 2018 und clubfreies Greenfee-Golf. Wir wollen keinen Präsidenten, der die eigene Fehlleistung umdreht und die Mitglieder beschuldigt, dass das Management in den Clubs schlecht sei, die Präsidenten der Golfclubs zum Teil nicht genug Wissen haben um weit reichende Entscheidungen selbst zu treffen, wir Clubs zu viele Golfplätze gebaut haben und auch für das schlechte Image des Golfsports verantwortlich sind.

Wir wollen keinen Präsidenten, dem im Golf Journal vorgeworfen wird, dass er persönliche Interessen mit dem Amt verbindet. Wir DGV-Mitglieder brauchen keinen Präsidenten, der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen umdreht, der Luftschlössern und Ideen nachhängt, die den Clubs schaden, und uns Mitgliedern in der DGV-Info-Broschüre erzählt mit welchen Politikern er alles in Berlin konferiert.

Der Herausgeber eines Golfmagazins schreibt dazu auf der letzten Seite der letzten Ausgabe 2014 der Golf Time „Die Mitgliederzahlen sind seit Jahren konstant rückläufig, und wenn jemand der Meinung ist, dass ein Solheim-Cup, ein zweites European Tour-Turnier und die Bewerbung um den Ryder-Cup 2022 das Golf-Deutschland „rocken“ wird, sage ich: weiterschlafen.“

Nein Herr Brunnthaler, der Präsident schläft nicht, er träumt, das sieht man in einem Bericht von Ingo Grünpeter im Golf Journal, in dem er dem Präsidenten vorwirft, seine Zukunft als Sportfunktionär zu planen, wir DGV-Mitglieder sind dabei die Steigbügelhalter.

Der Münchner Journalist hat Recht, unsere Probleme werden nicht in Berlin in irgendwelchen Büros von Politikern gelöst, selbst wenn der Ryder-Cup in 7 Jahren für 1 Woche in Deutschland in Berlin stattfindet.

Die Probleme der DGV-Mitglieder liegen darin, dass der Golfsport in der Republik ein ganz schlechtes Image hat, dass der Golfsport in der Öffentlichkeit nicht als Sport wahrgenommen wird und dass die Medienbetreuung für die Entscheider in Wiesbaden zwei Jahrzehnte lang ein Fremdwort war.

Es ist unbestritten, dass die wirtschaftliche Lage vieler Golfclubs nicht rosig ist. Der Versuch des Präsidenten, die Ursache auf „all business is local“ abzuwälzen, ist billig.

Die Bringschuld Spitzensport und somit das Image des Golfsports ist von den Entscheidern in Wiesbaden Jahrzehnte lang falsch angegangen worden. Dass man das Augenmerk auf Amateur-Europa- und Weltmeisterschaft gelegt hat und die vielen Talente, die es auch in Deutschland gegeben hat, nicht mitgenommen und gefördert hat, war eine große Fehleinschätzung. Die Verbindung Profisport mit dem Versäumnis, eine preiswerte Profi-Spielmöglichkeit zu schaffen wurde vom Präsidenten mit der Begründung, dass der DGV ein Amateurverband sei, auf die Seite geschoben.

Nimmt man bei einer Bewertung die „big four“ (Langer, Cejka, Siem und Kaymer) raus, ist das Ergebnis der jahrelangen Anstrengungen der verantwortlichen Personen in Wiesbaden, messbare sportliche Anerkennung in Deutschland zu generieren, gleich null.

Das Präsidium hat nicht verstanden, dass mediales Interesse nur über Profigolf geweckt werden kann.

Wenn jetzt irgendjemand auf die Pro Golf Tour hinweisen möchte, ist dies eine der üblichen Ablenkungsmethoden. Vollkommen unbrauchbar für junge deutsche Golfer. Von 22 Turnieren der Gesamttour finden 16 Turniere im Ausland statt. Das Startgeld für die Jungpros beträgt 250,- € pro Turnier, dazu kommen 35.000,- € an Reisekosten plus Lebenshaltungskosten. Der Gewinner der Rangliste des letzten Jahres konnte 25.000,- € Preisgeld erspielen. 80 der Nachwuchs-Profis hatten weniger als 6.000,- € Preisgeld gewonnen.

Herr Nothelfer hat in seiner Amtszeit nichts auf den Weg gebracht, um sportliches Image für den Golfsport in der Republik zu fördern.

Der Aufwand, der um die Amateurliga entwickelt wurde, hat 730 Golfclubs nichts gebracht. Da fehlt jemandem Verständnis für das Nötige und Machbare (Amateurliga ist 5. Liga).

Genauso betrifft es die Lobby-Betreuung überregionaler Medien, die nur vom Präsidium in Wiesbaden geleistet werden kann. Die bewusste Fremdbestimmung der DGV-Mitglieder ist von ganz langer Hand vom Präsidium in der DGV-Satzung verankert worden.

Jeden nicht genehmen Mitglieder-Antrag der letzten 6 Jahre, der bei einer DGV-Mitgliederversammlung gestellt wurde, hat man mit den Stimmpaketen der Landesgolfverbände abgebügelt.

Mit der Strukturreform von 2010 wurde die Möglichkeit festgeschrieben, dass der Präsident seinen Vorstand aus Angestellten des DGVs selbst bestimmen kann.

Als Präsident des DGVs ist er gegenüber dem Personal in Wiesbaden weisungsberechtigt. Der DGV hat 750 Mitglieder und für die Betreuung der 750 Mitglieder braucht man in Wiesbaden mehr als 50 Angestellte, die ein Haushaltsvolumen von 12 Millionen Euro verwalten.

Die 650.000 Golfer werden von uns Golfclubs betreut, für die wir Clubs Beiträge an die DGV-Zentrale abführen. Die meisten Golfclubs erhalten von Wiesbaden gar keine Leistung, sondern nur Zahlungsaufforderungen. Den regionalen Sport organisieren die Clubs oder die Landesgolfverbände.

4,9 Millionen Euro gibt Wiesbaden direkt für Sport aus, leider ohne wirkliche Ergebnisse. Bei den „big four“ (Langer, Cejka, Siem und Kaymer) hat sich „Wiesbaden“ keine Lorbeeren verdient.

Eine Veränderung dieser Situation herbeizuführen wird nur mit einem „Kaiserschnitt“, wie es Professor Madeja 2006 in der Nagl-Kommission forderte, möglich sein, Abwahl.

Um einen Neuanfang zu gewährleisten wird das Drei Thermen Golfresort den Antrag stellen, den Vizepräsidenten und den Präsidenten des DGVs nicht wieder zu wählen. Mehr dürfen wir gar nicht wählen, denn die anderen Vorstandsmitglieder werden vom Präsidium bestimmt.

Weiter stellen wir den Antrag zur Satzungsänderung, dass das Präsidium wieder ein Ehrenamt werden soll, das von den DGV-Mitgliedern gewählt wird, und nur die Kosten, aber keine Aufwandsentschädigung mehr erhält.

Nachdem das schlechte Image des Golfsports uns Golfclubs angehängt werden soll (mehrfach in DGV-Schreiben nachzulesen), braucht es eine Richtigstellung. 10 Jahre habe ich versucht, den Entscheidern in Wiesbaden die Zusammenhänge aufzuzeigen.

Die Fehleinschätzung, dass Amateurgolf das leisten wird, was Profisport überall in der Welt leistet, zeigt, mit welcher Arroganz das Präsidium mit meiner Kritik und mehreren meiner Anträge, die ich regelmäßig zur Jahreshauptversammlung gestellt habe, umgegangen ist.

Ein zusätzlich zu beklagender Umstand ist, dass der Deutsche Golfverband festgeschriebene gesicherte Mitgliederbeitragseinnahmen hat.

Der Schatzmeister des Verbandes weiß ein Jahr im Voraus, mit wie viel Mitgliedsbeiträgen er rechnen kann.

Für uns Golfclubs will der Präsident, dass wir uns auf „clubfreie Golf-Greenfeeeinnahmen“ ausrichten.

Wenn beim Schatzmeister des DGV die Rechnungen nicht mehr gedeckt sind, lässt das Präsidium auf irgendeinem Weg die DGV-Mitglieder zur Kasse bitten. Das Präsidium hat seit Jahren immer einen Finanzierungsmodus gefunden, wie wir DGV-Mitglieder zur Kasse gebeten werden. Mal 0,50 €, dann wieder 2,00 €, jetzt wieder 2,00 €, die wir Mitglieder bezahlen und uns nicht wehren.

Wir DGV-Mitglieder sind für das Präsidium Stimmvieh und Melkkuh zu gleich.

Die Kritik vieler DGV-Mitglieder an den VcG- und DGV-Ausweis-Verkäufern ist berechtigt, weil es jetzt als Gesamtpaket allen Golfclubs ohne einen „Triple-A-Standort“ auf die Füße fällt und es somit eine verstärkte Wirkung hat.

Die Frage ist, wie sollen wir Golfclubs da raus kommen.

Indem wir im DGV für frischen Wind sorgen, denn unter den jetzigen Umständen bekommen wir keine 1 Million Golfer, die uns versprochen wurden, und die wir mit 30 Millionen Spitzensport-Sonderförderung an „die DGV-Geschäftsstelle“ in Wiesbaden überwiesen haben. Wir DGV-Clubs sollten schon eine Golferdichte von 1,2 %, wie sie alle unsere Nachbarländer nachweislich haben, fordern.

Wenn man das überschlägt, haben wir DGV-Golfplatzbetreiber in den letzten 10 Jahren mehr als 100 Millionen Euro an die DGV-Zentrale abgeführt. Die Landesverbände sind auch mit cirka 50 Millionen Euro dabei. Das alles lässt die Frage zu: “Warum musste Herr Nothelfer im DGV Präsident werden?“ Weil er es unbedingt wollte. Nicht wir DGV-Mitglieder.

Ihr Heinz Wolters

P.S.: Sind die Anschuldigungen falsch und darf man alle Vorwürfe aufschreiben?

Ja, wie sollen wir uns anders wehren!

Der Präsident zieht einfach sein Ding durch und hat vergessen, dass wir 750 DGV-Mitglieder der DGV sind und es um unsere Belange geht.

Als ich vor Jahren bei einer Versammlung laut gesagt habe, wir Mitglieder sind der DGV, haben die Herrschaften mich mitleidig angeschaut.

Damals habe ich das nicht verstanden. Heute wohl!

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