bis zur Jahreshauptversammlung noch 41 Tage

Die DGV-Jahrespressekonferenz war ein Rundumschlag des Präsidenten. Die Berichterstattung liest sich, als wäre da jemand ganz wild entschlossen. Alle sind schuld - und Herr Nothelfer ist der Ritter ohne Fehl und Tadel. Ich kann’s bald nicht mehr hören. Laut Golf-Journal haben die Clubs eine deutliche Ohrfeige bekommen. Man bekommt beim Lesen der Berichte den Eindruck, alles wurde lediglich angesprochen, aber ausführliche Erklärungen werden erst bei der Jahreshauptversammlung geliefert.

Selbst das Golf-Journal will erst in der April-Ausgabe das gesamte Interview mit dem DGV-Präsidenten bringen. Die erste Aussage des Präsidiums war, 2013 konnten die deutschen Golfclubs und -anlagen 2638 neue Mitglieder begrüßen. Die „Vereinigung clubfreier Golfer“ proklamiert 3500 Neuzugänge für sich. D.h., die Mitgliederentwicklung der Golfclubs mit Anlagen liegt also bei minus 3500 Golfern, denn VcG-Golfer zahlen keine Beiträge bei den einzelnen DGV-Mitgliedern. Somit liegt das reale Wachstum für die Golfclubs bei ca. minus 0,5%. Von einer schwarzen Null zu sprechen, bei nur 400.000 Vollzahlern in den Clubs und dann zu erklären: „Wir sind mit der schwarzen Null gerade noch mal davon gekommen“, kann ich nicht verstehen.

Wild entschlossen erklärt der Präsident auf der DGV-Pressekonferenz: „Es gibt keine Tabus, alles steht auf dem Prüfstand.“ „Seit 2012 gibt es die Strukturkommission, es geht um die Belange der Mitglieder.“ In Workshops „Land auf -land ab“ sei diskutiert worden, schreibt das Golf-Journal. Von Herrn Nothelfer habe ich in Stuttgart nichts gehört. Seine Erklärung dazu war, er wolle zuhören, was die Mitglieder bewegt.

Im April ist die Jahreshauptversammlung, das wichtigste Mitgliedertreffen seit Jahren. Ich persönlich möchte über alle Themen im Vorfeld von Wiesbaden informiert werden. Im Umfeld der Unzufriedenheit ist zu hören, dass viele Teilnehmer Anträge stellen wollen. Themen, über die das Präsidium bei der Jahreshauptversammlung diskutieren möchte, sind auf der Pressekonferenz in Stuttgart angesprochen worden.

  1. Umgang mit dem Handicap: Spezial-Gebiet von Herrn Klose, der uns Mitgliedern immer erzählte, sie vom Präsidium hätten keinen Einfluss auf die Europäische Handicapgestaltung.
  2. Ausweiszeichnung: Jedes Jahr gab es einen Antrag dazu. Ein Kessel Buntes. Das Präsidium hat keine Stellung bezogen. Kann mich nicht daran erinnern.
  3. Kontingentierung von Ausweisen: Das ist neu. Sollen 700 Ausweise pro neun Loch aufgehoben werden.
  4. Platzreife: Die Platzreife ist und bleibt Sache der Clubs und Anlagen. Es gibt eine DGV-Platzreife mit strengen Vorgaben. Die haben die Entscheider in Wiesbaden vorgegeben. Man stelle sich VcG-Mitglieder ohne Platzreife vor.
  5. Neue Mitgliedschaftsformen: Die VcG hat das Präsidium vor 20 Jahren erfunden. Den Golf-Pass hat das Präsidium 2006-2007 abgewürgt. Herr Nothelfer war dabei voll involviert.
  6. „Graugolfer“: Seit 30 Jahren höre ich diese Bezeichnung. Mit dieser Erklärung wurde die VcG gegründet, und auch deshalb sollte der Golf-Pass kommen. Jetzt ist dieser Begriff schon wieder das Schreckgespenst, das mit dem Unbehagen erzeugt wird, was das Präsidium diesmal plant.
  7. Golf ist zeitaufwendig: Golf ist Lebensqualität! Diejenigen, die keine Zeit haben und mit dem Telefon am Ohr herum laufen, sollen joggen gehen. Es muss nicht jeder Golf spielen. Es gibt 80 Millionen Deutsche. Das Spiel sollten wir nicht verändern.
  8. Neu-Golfer bei Laune halten: Wie soll denn das gehen? Golf billig machen? Wenn jemand aufhören will, dann wird er auch aufhören.
  9. Generationen 50-plus: Ein Tennisspieler „50-plus“ meinte beim Unterschreiben eines Mitgliedantrags: „Golf ist ein Sport, mit dem man alt werden kann.“ 50-plus ist die Mehrzahl aller Mitglieder, welche die Golfclubs am Leben halten. 50-plus ist nichts Neues. Schüler, Jugendliche, Fernmitglieder und VcGler zahlen keine Beiträge.
  10. Öffentliches Golf ist eine Mär: Wer will von Mini-Anlagen, die weniger als sechs Löcher haben und unter 1000 Meter lang sind, von einem Golfplatz sprechen. Meine vier Mal 18 Löcher sind im VcG-Verzeichnis als öffentliche Golfplätze ausgewiesen. Meine Mitglieder haben das Gold-Zeichen auf den Ausweisen.
  11. Imagestudie: Die neueste Imagestudie soll jetzt die große Erkenntnis für Clubpräsidenten und Manager bringen. Lächerlich! Beim Forum in Wiesbaden habe ich einen jungen Professor und Leutebefrager vortragend erlebt. Es ist wie mit allen Statistiken und Studien: derjenige, der das Leutebefragen bezahlt, bekommt die Antworten so hergerichtet, dass es sein Ergebnis ist. Man befragt 1.000 Bürger, vielleicht 5.000 oder sogar 10.000 - als Ergebnis wird nichts anderes herauskommen als: ,,Golf finde ich interessant, die Clubs sind zu arrogant und zu teuer und es spielen „alte Männer in karierten Hosen mit Bauch“, die unter sich bleiben wollen. Wenn ich mich recht erinnere, hat uns der sehr jugendlich aussehende Professor erzählt, dass eine Hochrechnung ergeben würde, vier Millionen Bundesbürger würden Interesse am Golfsport zeigen. Diese Art von Umfragen kennen wir, die schon länger dabei sind, aus der Vergangenheit. Vom DGV bezahlte Studien machten in der Vergangenheit uns DGV-Mitglieder immer wieder glaubend, eine Million, nein zwei Millionen oder gar vier Millionen Menschen in Deutschland wollen Golf spielen. Diese „Vorhersage-Studien“ haben uns jahrelang vorgegaukelt, dass Golf eine Rakete wird. In den letzten zehn Jahren ist es anders gekommen und die Realität ist heute deutlich sichtbar. Jetzt brauche ich keine Studie, die besagt, dass die Clubs zu elitär und teuer sind und die Golfer unter sich bleiben wollen. Das höre ich jeden Tag. Dass auf Grund dieser Studie jetzt die Verbandspolitik ausgerichtet werden soll, kann, nein will ich nicht glauben.

Das sollen jetzt die Themen sein, über die der Präsident ohne Tabus mit uns Mitgliedern diskutieren will? Glaub ich das? Ich bleibe dann lieber im Realen. Für die Jahreshauptversammlung habe ich zwei Anträge formuliert, die Sie auch hier    nachlesen können. Für die VcG muss eine Lösung her, und für Spitzensport bezahlen wir Mitglieder jedes Jahr viel Geld. Den sportlichen Imagegewinn müssen wir einfordern. Auf dem Gebiet der Sport-Förderung müssten Veränderungen stattfinden. Für diese Anträge sollte eigentlich eine Stimmenmehrheit von 51% bei den Abstimmungen zustande kommen.

Und darum geht es: 51% der Stimmen des Souveräns des DGV sind für das Präsidium bindend.


Vereinigung clubfreier Golfer

Die neuerdings oft gemachte Aussage, die VcG hat sich überlebt ist falsch. Die Vereinigung clubfreier Golfer hätte nie gegründet werden dürfen!

Ich gebe zu, die VcG hat mich nie wirklich interessiert. Auf allen meinen Anlagen haben die VcG-Golfer seit 20 Jahren keinen Greenfee-Aufschlag zahlen müssen. Erst mit dem unglaublich forschen und fordernden Auftritt des Präsidenten der VcG auf dem Verbandstag vor zwei Jahren weckte bei mir Unwillen. Der Präsident verlangte von allen DGV-Mitgliedern ein Spielrecht auf allen Anlagen.

Als dann noch der Schatzmeister der VcG tönte, wir schütten Millionen Euro an den DGV aus, war es genug. Erst ab diesem Verbandstag habe ich versucht, die Situation zu begreifen. Es braucht seine Zeit, um ein Urteil abzugeben, das nicht auf Werbeaussagen der VcG zustande gekommen ist.

Die Selbstverherrlichung der Geschäftsführung und der Präsidenten der Vereinigung clubfreier Golfer ist seit einigen Jahren Plan, die VcG versucht mit allen Mitteln uns DGV-Mitgliedern glaubhaft zu machen, wie wichtig die VcG für den Golfsport ist.

Das gleiche plante das Präsidium des DGV im Jahr 1991/92, sogar gegen den Willen einer großen Zahl von Mitgliedern. Die Gründung der Vereinigung clubfreier Golfer mit Hilfe der üblich dem Präsidium zu zugeordneten Stimmen der Landesverbandsvertreter durchzuziehen war gegen die Mitgliedschaft. Mit 280 zu 138 Gegenstimmen behielt das Präsidium bei der Abstimmung die Oberhand. Das Argument man muss die Vagabundierenden Golfer einbinden, damit diese keinen eigenen Verband gründen, war Mitglieder verblöden. Zu einem Zeitpunkt zu dem nahezu jeder Golfer Bausteine, Beteiligungen oder Spenden bezahlen musste, sollten 20.000 geschützte „Grau-Golfer“ ein Spielrecht in ganz Deutschland erhalten.
Das passt genau zu der Handlungsweise des Präsidiums der ganzen Jahre. Wir Mitglieder werden wie unmündige Kinder bevormundet.
Das will in Wiesbaden keiner sehen, die VcG ist mittlerweile eine Konkurrenz für uns Golfclubs. Sie betreibt einen sehr hohen Werbeaufwand mit dem regelmäßigen verschicken von Hochglanz-Broschüren. Die VcG schaltet Werbung in Golfmagazine, die von den 600.000 Clubmitgliedern gelesen werden und sie macht Sonderangebote. Die Vereinigung clubfreier Golfer verdirbt so die Preise und brüstet sich damit, der größte Golfclub in Deutschland zu sein, selbst Fernmitgliedschafts-Anbieter müssen die Preise senken um nicht unterboten zu werde.
Eine sehr interessante Frage ist, wie viele der 3.500 VcG-Neumitglieder 2013 haben die Platzreife und ein Handicap und kommen aus dem Bestand der DGV-Mitgliederclubs. Ich glaube nicht, dass man diese Frage in Wiesbaden beantworten möchte. Die VcG schadet der Mehrheit der DGV-Mitglieder und es gibt jedes Jahr Anträge zur Jahreshauptversammlung um die VcG zu regulieren.
Die Aktionen die von der VcG im Schulterschluss mit den Entscheidern im DGV unternommen werden, werden von der VcG immer werbemäßig ausgeschlachtet, aber der Beweis was sie den Mitgliedern wirklich gebracht hat, ist nicht zu führen.
Wenn man den regelmäßigen Abwärtstrend der Neu-Mitgliederzahlen der letzten 20 Jahre anschaut, ist es beweisfähig, dass alle Aktionen ins Blaue verpufft sind.
Da die Vereinigung clubfreier Golfer keinen Euro für die Spielrechte bezahlt hat und jedes Jahr zirka vier Millionen Euro an Einnahmen über den Verkauf von Mitgliedschaften hat, müssen nach Adam Riese zig Millionen Euro an Überschuss erzielt worden sein. Was ist mit dem ganzen Gewinn geschehen. Das ist auch eine sehr interessante Frage.
Nachdem der Präsident, Herr Nothelfer, auf der Jahrespressekonferenz in Stuttgart angekündigt hat: „Alles steht zur Debatte, es gibt keine Tabus“, stellt sich für mich die Frage, schaffen wir die Vereinigung clubfreier Golfer endlich ab. 51 % Prozent gegen Präsidiums-Argumente müssten wir Mitglieder zusammen bekommen.

P.S. Ende 2013 gibt es geschätzte 600.000 Golfer ohne Mitgliedschaft und ungefähr 100.000 Fernmitglieder. Im Verhältnis dazu gibt es drei Prozent VcG-Golfer. Da mal drüber nachdenken.  


 Schwarze Null

Hallo Herr Nothelfer, es ist keine schwarze Null, sondern es ist ein rote Null für uns DGV-Mitglieder.
Die nächste Aussage in den Artikeln von Golf Journal und Golfmagazin von der Jahrespressekonferenz des Deutschen Golfverbandes in Stuttgart stimmt genauso wenig: „ Die Deutschen Golfclubs und Anlagen konnten 2013 insgesamt 2638 neue Mitglieder begrüßen, was einem Wachstum von 0,4% entspricht.“ Herr Nothelfer, der Präsident des Deutschen Golfverbandes, wird zitiert:“ Wir freuen uns sehr, dass die Golfanlagen auch im vergangenen Jahr mehr Menschen für den Golfsport gewinnen konnten. Ich glaube nicht, dass unser Präsident einen Durchblick hat, oder er will uns bewusst hinter die Fichte führen. Tut mir leid, aber ich habe die Schönrederei einfach satt und will sie auch nicht mehr hinnehmen. Wenn die „Vereinigung clubfreier Golfer“ mit viel Werbung und Geschenken 3500 neue Mitglieder schreiben konnte, sind es 3500 Golfer die bei den Golfclubs und Golfanlagen keinen Beitrag bezahlen und den Clubs gutgeschrieben werden. Laut Herr Nothelfer haben die Clubs 2638 neue Mitglieder und nach einer Rechenmethode in der vierten Klasse müssen die 3500 Golfer die bei der VcG unterschrieben haben und keinen Beitrag in die Clubkassen bezahlen, abziehen.
Lieber Herr Nothelfer, damit ist es die rote Null. Eine sehr interessante Frage ist, wie viele VcG-Neu-Mitglieder haben die Platzreife und ein Handicap und kommen aus dem Bestand der DGV-Clubs. Die Zahl des Mitgliederbestandes bei den Golfclubs und Golfanlagen ist noch schlechter, als Herr Nothelfer sie darstellt. Es ist davon auszugehen, dass mindestens 20.000 Fernmitglieder (Schätzung) aus dem Mitgliederbestand der 700 DGV-Mitglieder mit Golfplatz eine preiswerte Mitgliedschaft mit DGV-Ausweis gewechselt haben. Nur der Kaufmännische Leiter des DGV könnte nach dem Addieren aller Mitglieder der Golfclubs das Ergebnis ausrechnen, wie viele Fernmitglieder ihre Vollzahl-Mitgliedschaft in eine preiswerte Fernmitgliedschaft eingetauscht haben. Wenn dann bei einer großen Pressekonferenz der Präsident den Journalisten ins Buch schreibt, die schwarze Null ist eigentlich sogar noch ein Erfolg, das ist unglaublich. Dass die meisten anderen Sportverbände im DOSB negative Zahlen haben ist kein Trost, aber es ist davon auszugehen, dass die Verbände wahrheitsgemäß ihre Mitgliederbestände gemeldet haben.
Und ich will endlich nur die Wahrheit und keine „ Schön-Rederei“.

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