Stimmenmehrheit entscheidet (18.07.13)


Sag ich doch! Seit längerer Zeit festigte sich bei mir der Gedanke, das Präsidium glaubt, der Verband gehöre dem Haupt- und Ehrenamt. Meine Frage war immer: Mit welcher Begründung maßen sich die Herrschaften dieses Recht an? Sie haben alle keinen Golfplatz und zahlen keine Verbandsabgaben.

Fakt ist doch: Clubs haben den Verband gegründet und alle finanziellen Aufwendungen des Verbandes werden von den Mitgliedern aufgebracht. Der alte Spruch, wer die Musik bezahlt, bestimmt auch, was gespielt wird, gilt aber nicht in Wiesbaden. Wieso glauben ein paar Leute, der Verband gehöre ihnen? Die Epoche der Leibeigenen ist doch vorbei. Beim Lesen der Publikation „100 Jahre Golf in Deutschland“ werden unter der Überschrift: „Innenrevision und Außenpolitik. Der DGV am Scheideweg“ die Bewegungsgründe und Entscheidungsabläufe in aller Offenheit deutlich. In dem Buch plaudert jemand aus dem Nähkästchen! Der Präsidiums-Flüsterer Prof. Wallhorst stellt die Thesen auf:

  1. Rettet den Spirit of the Game.
  2. Ein aufgerüsteter und starker Dachverband sei dafür unabdingbar.
  3. Eine unmittelbare Bedrohung für die Führungsrolle des DGV wird in öffentlichen und gewerblichen Golfanlagen gesehen, die ohne Existenz eines Golfclubs das Golfspiel ermöglichen.
  4. Es werden die Praktiken einzelner Golfclubs verurteilt, die Mitgliedschaften ohne Spielrechte verkaufen.
  5. Es bestehe dringend Handlungsbedarf, denn die Entwicklung laufe gegen den DGV bzw. an ihm vorbei und könne nur durch einen schnellen Ausbau seiner Organisationskompetenzen abgefangen werden.
  6. Veränderungen sollen im Wesentlichen durch folgende Maßnahmen erreicht werden: mehr umfassende Verantwortlichkeit durch die Erweiterung der Verwaltung, Straffung der Entscheidungskompetenz durch die Abschaffung der Verbandstage und die Einführung einer Vertreterversammlung oder Umwandlung des DGV in einem Verband der Landesverbände.
  7. Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert und gewollt.
  8. Einig sind wir uns aber hoffentlich in dem Punkt, dass der DGV am Scheideweg steht: Entweder er baut jetzt eine zentrale und leistungsfähige Organisation auf und nimmt in Zeiten größten Wandels aktiv seine Dachverbandsfunktion wahr oder die Entwicklung des Golfsports geht am DGV vorbei.

Glaub ich das, was auf Seite 12 geschrieben steht? Wer gehörte zu dem Kreis, der einst den DGV zu einem Verband der Landesverbände machen wollten? Das haben vor gut zwei Jahren einige „sperrige Mitglieder“ abbiegen können! Wir DGV-Mitglieder sollten mit dem Abschaffen der Verbandstage komplett stimmrechtlos gemacht werden. Das Präsidium und die Angestellten brauchen das Geld der Mitglieder, aber über ihre Angelegenheiten mitentscheiden dürfen wir Mitglieder nicht. Sehe ich das falsch? Wie ist es möglich, dass Personen, die keine ordentliche Mitglieder sein können, da sie keinem Golfclub mit Anlage als Präsident vorstehen oder Eigentümer einer Anlage sind , sich solche Anmaßungen erlauben können und ohne unsere Mitwirkung über unsere Köpfe und damit über unser Eigentum entschieden dürfen.

Mit der nötigen Stimmenmehrheit drehen wir einiges zurück. Herr Nothelfer hat auf eine einfache Frage bei der Jahreshauptversammlung die Antwort gegeben: „Es gilt das BGB, also die einfache Stimmenmehrheit bei dem Mitgliederentscheid“. Über 400 Mitglieder von 825 stimmenberechtigten Mitgliedern müssen aktiviert werden! Damit entscheiden wir Mitglieder, was im Verband zu geschehen hat. Mehr nicht.